Eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich abzuschließen, ist leider eher selten. Dabei ist sie so wichtig! Ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist, warum du sie brauchst und wie du sie bekommst, erklären wir, von der Versicherungs-App Sophia, in diesem Blogpost 👇
Berufsunfähigkeit – das unterschätzte Risiko
Manchmal ändert ein kurzer Moment alles: Deine Wünsche, Träume und Pläne konntest du dir gerade noch erarbeiten, aber ein Schicksalsschlag raubt dir in einem Moment deine Arbeitskraft. Dein Leben steht auf dem Kopf – schlimmstenfalls für immer. Dazu kommt eine große Frage: Wer zahlt deine Miete, deine Kredite, deine Fixkosten?
Bye Bye Zettelwirtschaft.
Alle Versicherungen in einer App.
- Kostenlos ber Sophia registrieren.
- Versicherungen hochladen.
- Fertig! Deine Versicherungen werden optimiert.
Deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll
Die meisten glauben, dass sie nur durch einen schweren Unfall berufsunfähig werden können. Das ist falsch, erklärt aber, warum so viele Menschen denken, wenn sie eine Unfallversicherung haben, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung unnötig.
Vor allem Personen, die keiner körperlichen Arbeit nachgehen, denken, dass sie in ihrem Job kaum berufsunfähig werden können. Sie glauben, dass sie auch im Rollstuhl oder mit einem Finger noch gut arbeiten könnten. Das ist eine Fehleinschätzung.
Statistisch gesehen werden die wenigsten wegen eines Unfalls berufsunfähig. In Wirklichkeit sind andere Gründe viel häufiger, etwa psychische Erkrankungen:
- Depressionen
- Burn-out
- Panik-Attacken
Gefolgt von:
- Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
- Krankheiten des Bindegewebes
- Krebs
- Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems
Das trifft nicht nur körperlich tätige Menschen. Auch wenn du im Büro arbeitest, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.
Wann zahlt der Staat bei Berufsunfähigkeit?
Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich wirklich notwendig? Wir haben doch ein Sozialsystem. Wenn du deine bisherige Tätigkeit oder einen anderen sinnvollen, ähnlichen Beruf nicht mehr ausüben kannst, hast du vielleicht Anspruch auf staatliche Unterstützung. Solche Unterstützungen (zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitspension) sind schwierig zu bekommen und reichen in den meisten Fällen nicht annähernd aus.
Wann besteht Anspruch auf eine staatliche Berufsunfähigkeitspension in Österreich?
Einen Anspruch auf eine staatliche Berufsunfähigkeitspension hast du nur, wenn …
- die Berufsunfähigkeit voraussichtlich dauerhaft vorliegt,
- berufliche Maßnahmen der Rehabilitation (zum Beispiel Umschulung) nicht sinnvoll oder nicht zumutbar sind,
- die Wartezeit (Mindestversicherungszeit bei der Sozialversicherung) erfüllt ist und
- die Voraussetzungen für eine Alterspension noch nicht erfüllt sind.
Was versichert eine private Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich zahlt dir einen bestimmten Betrag aus, wenn du voraussichtlich für mindestens 6 Monate berufsunfähig bist.
Die Versicherer prüfen anhand fachärztlicher Befunde, ob du deinen bisherigen Beruf noch zu mehr als 50 % ausüben kannst. Falls nicht, bekommst du den Betrag ausgezahlt.
Die Höhe deiner monatlichen Rente hängt davon ab, wie viel Prämie du monatlich für deine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlst. Bist du länger als 6 Monate berufsunfähig, zahlt die Versicherung so lange du berufsunfähig bist, aber maximal so lange, wie es im Vertrag vereinbart wurde. Meist ist das bis zum Alter 60 oder 65. Ab diesem Alter bist du ja nicht mehr berufsunfähig, sondern in Pension. Ab dem Zeitpunkt, an dem die monatliche Rente an dich ausgezahlt wird, musst du keine Versicherungsprämie mehr zahlen.
Bist du kürzer als 6 Monate berufsunfähig, zahlt die Versicherung nicht. Bist du angestellt, muss dein Arbeitgeber dein Gehalt eine Zeit lang weiterzahlen. Studierst du noch ohne Job oder bist du selbstständig, gibt es diesen Luxus nicht 😣. Deswegen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, auch für Studierende!
Welche Vorteile hat eine private Berufsunfähigkeitsversicherung?
Wenn du deinen Beruf für mindestens 6 Monate zu weniger als 50 % ausüben kannst, muss die private Berufsunfähigkeitsversicherung auf jeden Fall zahlen, ohne Wartezeit. Die gesetzliche Berufsunfähigkeit zahlt unter Umständen nicht.
Es ist bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, das Kleingedruckte zu lesen – ein großer Unterschied, der die guten Versicherungen von den schlechten unterscheidet, ist etwa die Regelung der Verweisbarkeit.
Abstrakte Verweisbarkeit: Zwangsweise Berufsumschulung
Einer der größten Unterschiede zwischen staatlicher Hilfe und einer Berufsunfähigkeitsversicherung in Österreich ist die Abstrakte Verweisbarkeit.
Für den Staat gilt immer “Reha vor Rente”: Es wird alles unternommen, um dich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das ist grundsätzlich auch vernünftig, aber die gesetzliche Sozialversicherung darf dich auch auf einen Beruf verweisen, den du gar nicht ausüben möchtest, zu dem du aber körperlich in der Lage bist.
Wenn du mit deinen verbleibenden Fähigkeiten eine andere Tätigkeit ausüben kannst, wird dir keine Leistung gewährt – egal, ob du diesen Beruf dann wirklich ausübst.
Deswegen ist eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll! Eine schlechte behält diese Regel nämlich bei.
Konkrete Verweisbarkeit: Freiwillige Berufsumschulung oder Berufsausübung
Die guten privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen können dich nur auf einen anderen Beruf verweisen, wenn du ihn freiwillig ausüben möchtest und er deiner Lebenssituation entspricht. Das heißt konkrete Verweisbarkeit.
❇️ Unser Tipp: Prüfe unbedingt die Versicherungsbedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherung darauf, ob ein Verzicht auf die abstrakte Verweisbarkeit inkludiert ist.
Ist eine private Unfallversicherung sinnvoll für Studierende
Ja, denn gerade für junge Menschen kann es schwierig sein, die Voraussetzungen für eine staatliche Berufsunfähigkeitspension zu erfüllen:
- Bei Personen unter 27 Jahren reichen bereits sechs Versicherungsmonate.
- Mit Vollendung des 27. Lebensjahres verschärfen sich die Anspruchsvoraussetzungen drastisch auf mindestens 60 Versicherungsmonate in den letzten 120 Kalendermonaten.
Versicherungsmonate erwirbst du aufgrund einer Erwerbstätigkeit, Beschäftigungslosigkeit, Kindererziehungszeiten oder Präsenz- und Zivildienstzeiten oder einer freiwilligen Versicherung in den letzten 120 Kalendermonaten.
Gerade für Absolvent*innen mit noch geringen Versicherungszeiten kann dieser „Sprung“ im Ernstfall ein großes Problem bedeuten. Nur mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du trotz Berufsunfähigkeit weiter deine Fixkosten zahlen, musst nicht aus deiner Wohnung ausziehen und kannst dir dein Leben noch leisten. Deswegen ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll für Studierende.
Welche Versicherungen sonst noch für dich als Studierende wichtig sind, kannst du in unserem Blogpost nachlesen: Versicherungen für Studenten: Gut und günstig versichern
Wann solltest du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Je früher, desto besser. Denn je früher du mit deiner Berufsunfähigkeitsversicherung beginnst, desto geringer sind die monatlichen Prämien, die du dafür zahlen musst.
Du brauchst dazu auch noch keinen “fixen” Beruf. Sogar Schüler*innen können sich schon versichern. Ändern sich im Laufe der Zeit die Lebensumstände (zum Beispiel durch ein höheres Einkommen, Heirat oder Familiengründung) kann die Versicherung flexibel angepasst und der Absicherungsgrad je nach Bedarf erhöht werden.
Ein weiterer Grund, sich früh gegen Berufsunfähigkeit abzusichern, ist, dass du in jungen Jahren meist noch einen hervorragenden Gesundheitszustand hast. Je gesünder du bist, desto eher bekommst du die Berufsunfähigkeitsversicherung überhaupt bzw. bekommst du sie ohne Zuschläge oder Ausschlüsse. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung muss dich nämlich nicht nehmen, wenn sie befürchtet, dass du krank bist und berufsunfähig werden könntest.
Viele glauben, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung viel zu teuer ist. Fakt ist: Deine Arbeitskraft ist wichtiger als ein Auto und das wird trotzdem rundum versichert. Außerdem ist die Berufsunfähigkeitsversicherung gar nicht so teuer!
Für eine*n 20-jährigen Student*in kostet sie in etwa € 25 pro Monat. Würde dieser Student mit 21 Jahren berufsunfähig werden, würde er bis 65 (44 Jahre lang) monatlich € 750 von der Versicherung bekommen. Eine 30-jährige Ärztin würde für eine monatliche Rente von € 1.000 etwa € 30 pro Monat zahlen.
➡️ Unser Fazit
Also ist die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll? Berufsunfähigkeit kann uns alle treffen. Krankheiten, Unfälle und Schicksalsschläge treten plötzlich auf und können das Leben über den sprichwörtlichen Haufen werfen. Die staatliche Rente bekommt nicht jeder und sie ist auch nicht sehr hoch, daher benötigst du jedenfalls eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, die deine Arbeitskraft versichert. Sie zahlt dir eine monatliche Rente aus, damit du deine Fixkosten weiter bezahlen kannst.
❗️ Aber Achtung: Es kommt auf die richtigen Versicherungsbedingungen an, damit du bestmöglich abgesichert bist. Der Teufel steckt im Kleingedruckten.