Stehst du auch manchmal vor der Frage, was deine Haushaltsversicherung bei einem Wasserschaden abdeckt? Hier erfährst du alles über den Schutz durch deine Versicherung bei verschiedenen Arten von Wasserschäden.
Inhalt
Welche Wasserschäden deckt deine Haushaltsversicherung ab?
Stell dir vor, du kommst nach Hause und entdeckst einen Wasserschaden – ein Albtraum, nicht wahr? Aber zum Glück gibt es ja die Haushaltsversicherung, die bei einem Schaden einspringt. Dazu gehören nicht nur Schäden durch auslaufendes Leitungswasser, sondern auch durch Rohrbrüche, Regen, Hochwasser oder Schmelzwasser.
Wasserschaden durch Leitungswasser
Deine Haushaltsversicherung deckt in der Regel Schäden ab, die durch Leitungswasser entstehen. Das umfasst Wasserschäden durch
- Rohrbrüche,
- defekte Abwasserrohre,
- verstopfte Abflussrohre,
- auslaufende Waschmaschinen oder Geschirrspüler oder
- Probleme mit deiner Warmwasser- oder Heizungsanlage.
Wichtig zu wissen ist aber, dass die Reparaturkosten für die kaputten Rohre oder Geräte oder die Entfernung einer Verstopfung selbst nicht von der Haushaltsversicherung übernommen werden. Die Reparaturkosten, bis auf die Reparatur der Geräte, trägt normalerweise die Wohngebäudeversicherung des Hauseigentümers.
Wasserschaden durch Aquarium oder Wasserbett
Auch wenn’s mal aus dem Aquarium oder dem Wasserbett plätschert, bist du grundsätzlich abgesichert. Die Haushaltsversicherung deckt normalerweise auch die Folgen, die durch solche Wasserschäden entstehen.
❗️ Aber Vorsicht: Nicht jede Haushaltsversicherung beinhaltet diese Deckung automatisch. Wenn du also ein Aquarium oder ein Wasserbett besitzt, solltest du beim Abschluss deiner Versicherung genau darauf achten, dass diese Wasserschäden auch abgedeckt sind.
Wasserschaden durch Regen, Hochwasser oder Schmelzwasser
Diese Art von Wasserschäden fällt unter die Kategorie Naturgewalten und ist bei vielen Haushaltsversicherungen inbegriffen. Allerdings ist die Versicherungssumme in solchen Fällen oft begrenzt. Du kannst aber über optionale Zusatzdeckungen nachdenken, um den Versicherungsschutz zu erhöhen, besonders wenn du in einer Erdgeschosswohnung lebst.
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Grenzen der Haushaltsversicherung: Nicht versicherte Wasserschäden
Nicht alle Wasserschäden sind gleich und nicht jeder wird von deiner Haushaltsversicherung abgedeckt. Es gibt bestimmte Situationen, in denen die Versicherung nicht einspringt.
Reparatur eines Rohrbruchs
Wenn ein Rohr in deiner Wohnung bricht, übernimmt die Haushaltsversicherung zwar die Kosten für die dadurch entstandenen Wasserschaden an deinem Hausrat, aber nicht die Reparaturkosten des Rohrbruchs selbst. Für die Reparatur des Rohres ist die Wohngebäudeversicherung des Hauseigentümers zuständig.
Wasserschäden an Wohnung oder Gebäude
Auch wenn durch einen Wasseraustritt Teile deiner Wohnung oder des Gebäudes beschädigt werden – wie zum Beispiel die Mauern – springt die Haushaltsversicherung hier nicht ein. Diese Schäden am Gebäude selbst fallen in den Bereich der Wohngebäudeversicherung des Eigentümers.
Wasserschäden, die durch einen Nachbarn entstanden sind
Manchmal kommt das Wasser nicht von einem Wasserschaden in deiner eigenen Wohnung, sondern von deinen Nachbarn. Wenn beispielsweise in der Wohnung über dir ein Rohr platzt und bei dir deshalb ein Wasserschaden entsteht, ist der Nachbar für den Schaden verantwortlich. In solchen Fällen muss dessen private Haftpflichtversicherung (Teil der Haushaltsversicherung) oder die Wohngebäudeversicherung des Eigentümers für den entstandenen Schaden aufkommen.
Wasserschäden durch grobe Fahrlässigkeit
Wenn du selbst durch grobe Fahrlässigkeit einen Wasserschaden verursachst, beispielsweise indem du die Badewanne einlaufen lässt und dann die Wohnung verlässt, dann kann es sein, dass die Haushaltsversicherung für diesen Schaden nicht aufkommt. In solchen Fällen ist es wichtig, vorsichtig zu sein und sich der eigenen Verantwortung bewusst zu sein, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Was du bei einem Wasserschaden tun solltest
Ein Wasserschaden kann schnell passieren und ist oft ein Schockmoment. Aber keine Panik! Es gibt klare Schritte, die du befolgen solltest, um den Schaden zu begrenzen und alles für die Versicherungsabwicklung vorzubereiten. Hier ist eine praktische Anleitung, was zu tun ist, sobald du einen Wasserschaden entdeckst.
- Wasserzufuhr abdrehen 🚰: Als erstes solltest du die Wasserzufuhr stoppen, um weitere Schäden zu vermeiden: Drehe den Hauptwasserhahn ab. Das kann helfen, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
- Strom abdrehen ⚡️: Sicherheit geht vor! Schalte den Strom ab, um das Risiko von Kurzschlüssen oder gar Bränden zu vermeiden, besonders wenn elektrische Geräte oder Steckdosen betroffen sind.
- Wasser entfernen 💦: Entferne so schnell wie möglich das Wasser. Bei größeren Wassermengen solltest du die Feuerwehr rufen. Sie können helfen, das Wasser effektiv und sicher zu beseitigen.
- Eigenen Hausrat sichern 🔒: Versuche, deinen Hausrat aus dem nassen Bereich zu entfernen und zu trocknen. Dies kann die Schäden reduzieren.
- Schäden dokumentieren 📸: Mach Fotos von den Schäden und dokumentiere alles gründlich. Das ist wichtig für die Schadensmeldung bei deiner Versicherung.
- Schaden melden 📝: Informiere umgehend deine Haushaltsversicherung und, falls nötig, auch die Wohngebäudeversicherung des Eigentümers über den Wasserschaden. Sei dabei so genau wie möglich in deiner Beschreibung.
- Anweisungen der Versicherung folgen 👂: Nachdem du den Schaden gemeldet hast, wird sich die Versicherung mit dir in Verbindung setzen und dir die weiteren Schritte erklären. Manche Versicherungen helfen sogar bei der Organisation von Trocknungsunternehmen, die deine Wohnung trockenlegen.
Tipps zum Vermeiden von einem Wasserschaden
Wasserschäden können oft durch einfache Maßnahmen vermieden oder begrenzt werden. Hier sind drei Tipps, wie du solche Schäden verhindern bzw. minimieren kannst:
Den Hauptwasserhahn kennen
Es ist wichtig, dass du weißt, wo der Hauptwasserhahn in deiner Wohnung oder deinem Haus ist. Im Falle eines Wasserschadens kannst du so schnell reagieren und das Wasser abdrehen, um den Schaden zu begrenzen. Ein schnelles Eingreifen kann oft die Ausmaße eines Schadens erheblich reduzieren.
Hauptwasserhahn bei Abwesenheit abdrehen
Wenn du planst, für eine längere Zeit nicht zu Hause zu sein (länger als 72 Stunden), solltest du den Hauptwasserhahn abdrehen. Viele Versicherer fordern dies sogar und sehen es als deine “Obliegenheit zur Schadensminderung”. Wenn du diese Regel nicht befolgst, kann es passieren, dass die Haushaltsversicherung bei einem Wasserschaden nicht oder nur teilweise für den Schaden aufkommt.
Aufmerksam bleiben bei laufender Badewanne oder Geräten
Verlasse niemals die Wohnung, wenn du die Badewanne einlässt, da ein Überlaufen schnell zu einem erheblichen Wasserschaden führen kann und die Versicherung die Kostenübernahme wegen grober Fahrlässigkeit verweigern könnte.
Bei laufendem Geschirrspüler oder Waschmaschine empfehlen wir dir ebenfalls in der Wohnung zu bleiben, aber wir verstehen, dass das nicht praktikabel ist. Dennoch, bei einem Wasserschaden, der durch Defekte dieser unbeaufsichtigten Geräte entsteht, besteht das Risiko, dass die Versicherung aufgrund von Fahrlässigkeit nicht zahlt. Das Argument: Das Verhalten war grob fahrlässig und du hast deine Aufsichtspflicht verletzt. Eine sinnvolle Maßnahme ist die Installation eines Aquastops, der im Falle eines Defekts die Wasserzufuhr automatisch unterbricht und so das Risiko eines Wasserschadens verringert.
👉 Unser Fazit
Deine Haushaltsversicherung deckt Wasserschäden durch Leitungswasser, Hochwasser und andere Ursachen, aber nicht die Reparatur von Rohrbrüchen oder Schäden am Gebäude. Reagiere schnell, indem du den Hauptwasserhahn abdrehst und den Strom ausschaltest, dokumentiere den Schaden und melde ihn der Versicherung. Schütze dich vorbeugend, besonders bei längerer Abwesenheit, durch das Abdrehen des Hauptwasserhahns.
📖 Für eine umfassende Übersicht über die Haushaltsversicherung, besuche unseren Leitfaden zur Haushaltsversicherung in Österreich.