Eine Lebensversicherung soll das passende Anlagevehikel für deine Pension sein? Damit ist dann ein sorgenfreies Leben als Silver-Ager garantiert? Wir, von der Versicherungs-App Sophia, helfen dir bei der Entscheidung 👇
Was ist eine Lebensversicherung?
Ist mit einer Lebensversicherung dein Leben oder dein Ableben versichert oder ist das eine Ansparform für die Pension? Oft wird die Lebensversicherung mit einer Ablebensversicherung, Risikolebensversicherung oder einer Pensionsversicherung gleichgesetzt. Aber was stimmt nun?
Das ist eine Lebensversicherung nicht
Leichter ist mal abzugrenzen, was eine Lebensversicherung nicht ist, nämlich eine reine Ablebensversicherung (auch Risikolebensversicherung genannt). In einer solchen ist nämlich nur versichert, dass deine Hinterbliebenen Geld bekommen, wenn du stirbst. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, dann lies in unserem Blogpost Ablebensversicherung - ein trauriges, aber wichtiges Thema nach.
Das ist eine Lebensversicherung
Eine Lebensversicherung ist eine Ansparform oder auch Geldanlage, daher sagen auch viele Pensionsversicherung dazu. Damit die Entnahme des Geldes aus der Lebensversicherung steuerfrei ist, also keine Kapitalertragssteuer von deinen Erträgen abgezogen wird, muss aber zumindest ein kleiner Anteil an einer Ablebensversicherung dabei sein. Daher wird sie Lebensversicherung genannt.
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Ist eine Lebensversicherung sinnvoll?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen halten die Lebensversicherung für sehr sinnvoll als Ansparprodukt für die Altersvorsorge, die anderen verteufeln sie aus verschiedenen Gründen.
Was spricht für eine Lebensversicherung?
Die Befürworter führen folgende Argumente ins Treffen:
- Die Lebensversicherung ist inzwischen eine der letzten Formen des Ansparens, bei der keine Kapitalertragsteuer auf die Erträge anfällt.
- Die Lebensversicherung sorgt dafür, dass man regelmäßig anspart, damit überhaupt bei Pensionsantritt eine private Vorsorge vorhanden ist. Schließlich werden monatlich fixe Beträge abgebucht, die auch noch jedes Jahr erhöht werden, wenn man das bei Vertragsabschluss vereinbart. Bei anderen Vorsorgen wird das Geld, weil es zu leicht zu entnehmen ist, schon vor Antritt der Pension für andere Zwecke (Autokauf, Hausbau, Pool, etc.) verbraucht.
- Bei der Lebensversicherung sorgen Expert*innen dafür, dass die Beträge gut veranlagt werden und man muss sich nicht selber darum kümmern.
- Wenn man möchte, dann kann man im Rahmen der Lebensversicherung auch eine Garantie auf die angesparten Beträge vereinbaren, damit es nicht zu Verlusten kommt.
Was spricht gegen eine Lebensversicherung?
Die Gegner der Lebensversicherung kritisieren folgendes:
- Es fällt zwar bei der Lebensversicherung keine Kapitalertragsteuer an, aber die Ersparnis wird von den hohen Kosten aufgefressen: Versicherungssteuer in der Höhe von 4% auf jeden Beitrag, Verwaltungsgebühren, Stückkosten, Beratungsgebühren, Manipulationsgebühren,etc.
- Lebensversicherungen sind nicht sehr flexibel: Sie werden für eine bestimmte, meist sehr lange Laufzeit abgeschlossen, für die dann auch die Kosten verrechnet werden. Kündigt man früher, so hat man diese Kosten umsonst bezahlt. Dies ist vor allem bei alten Produkten der Fall, den sogenannten “gezillmerten” Produkten. Da werden die Kosten für die gesamte Laufzeit in den ersten 5-10 Jahren abgezogen und damit geht vom Zinseszinseffekt viel verloren. Außerdem läuft der Vertrag eventuell gar nicht so lange, wie ursprünglich geplant, dann hat man die Kosten umsonst gezahlt. Daher sind “ungezillmerte” Lebensversicherungen grundsätzlich vernünftiger, denn da werden die Kosten gleichmäßig auf die gesamte Laufzeit verteilt.
- Wenn die Lebensversicherung dir anbietet, dass du deine Beiträge garantiert wieder bekommst, dann klingt das zwar verlockend beruhigend, aber um diese Garantie erfüllen zu können, muss die Versicherung fast risikolos veranlagen. Der Nachteil ist also, dass du am Ende der Laufzeit nicht mit viel Ertrag rechnen kannst.
- Mit der Lebensversicherung ist man nicht flexibel genug und lange gebunden, denn grundsätzlich rechnet sich eine Lebensversicherung nicht vor etwa 15 Jahren Laufzeit. Auch wenn man sie vorher kündigen kann, aber dann realisiert man Verluste.
- Mit kleinen Beträgen, etwa unter € 50 pro Monat, macht eine Lebensversicherung keinen Sinn, weil dann die Kosten die Erträge vernichten.
- Man kann im Rahmen der Lebensversicherung nur aus dem Anlageuniversum des Versicherers wählen und das ist beschränkt.
Welche Arten von Lebensversicherungen gibt es?
Kapitallebensversicherung
Es gibt Kapitallebensversicherung mit einem garantierten Rechnungszins, der derzeit noch bei 0,5 % pro Jahr liegt und ab Juli 2022 auf 0,00 % gesenkt wird. Diese Produkte veranlagen sehr konservativ im Deckungsstock des Versicherers.
Fondsgebundene Lebensversicherungen
Eine gute Alternative dazu sind fondsgebundene Lebensversicherungen. Die Veranlagung dieser Produkte erfolgt in Fonds, die sich die Sparer aus dem angebotenen Portefeuille der Versicherer aussuchen können. Mehrmals im Jahr können die Sparer die Fonds meist kostenfrei wechseln.
Rentenversicherungen
Weiters unterscheidet man zwischen Rentenversicherungen, die am Ende der Laufzeit eine monatliche Rente auszahlen und Versicherungen, bei denen man am Ende der Laufzeit das Kapital ausgezahlt bekommt. Am besten ist es, wenn man am Ende der Laufzeit die Auszahlungsform frei wählen kann.
Mischprodukte
Mischprodukte kombinieren die Lebensversicherung mit einer Berufsunfähigkeitsabsicherung oder einer Pflegeversicherung. Weitere Infos dazu kannst du in unseren Blogposts nachlesen unter Berufsunfähigkeitsversicherung muss sein: Warum und wann? und Pflegeversicherung: Warum, wann und für wen?.
Wann kann ich eine bestehende Lebensversicherung kündigen?
Grundsätzlich kann man eine Lebensversicherung jederzeit kündigen, aber die Frage ist, ob das sinnvoll ist.
Die Wertentwicklung ist gut
Ist die Wertentwicklung der dahinterliegenden Veranlagung gut, dann macht es Sinn abzuwarten, bis zumindest die Kosten und hoffentlich mehr verdient sind. Wenn es dir aber finanziell möglich ist, dann solltest du gleich das Ende der Laufzeit der Lebensversicherung abwarten.
Die Wertentwicklung ist schlecht
Läuft die Veranlagung nicht gut und ist auch kein Aufschwung wahrscheinlich, dann ist es wohl besser sofort zu kündigen und zu versuchen, die Gewinne in einem anderen Produkt wieder aufzuholen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Was bekomme ich ausgezahlt?
Wenn du die Lebensversicherung kündigst, dann erhältst du den aktuellen Wert der Veranlagung, den sogenannten Rückkaufswert, ausbezahlt.
❗️ Aber Achtung: Informiere dich aber vorher gut darüber, ob noch zusätzliche Kosten für den Rückkauf anfallen und vor allem auch über die steuerliche Situation. In manchen Fällen kann es zu einer Nachzahlung der Steuer von den 4% auf 11% kommen!
Welche Alternativen gibt es zur Lebensversicherung?
Wenn dich nun das Produkt Lebensversicherung nicht so überzeugt hat, dann gibt es je nach gewünschter Laufzeit und Risikoneigung alternative Produkte: Direkt vergleichbar ist etwa ein Fondssparplan auf einem Depot bei einer Bank. Da fallen aber normalerweise auch viele Kosten an: Depotgebühr, Kontoführungsgebühr, Ausgabeaufschläge für die Fonds und die Bank zieht auch gleich direkt von deinem Depot die Kapitalertragsteuer von 27,5% ab.
➡️ Unser Fazit
Überlege dir genau, wofür du das angesparte Geld benötigst und wie lange du sparen kannst. Und nur wenn du sicher bist, dass die Argumente der Befürworter der Lebensversicherung auf dich zutreffen, dann entscheide dich für eine Lebensversicherung als Altersvorsorge. Halte es aber dann auch bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit durch, soferne die Wertentwicklung gut ist.